Main Echo: »Ferien­betreu­ung in Krombach auf der Kippe«

Geschrieben am 28.07.2023


Bislang nur sieben Kinder angemeldet

Wenn sich nicht mehr El­tern be­reit­er­klä­ren, ih­re Kin­der für die Fe­ri­en­be­t­reu­ung in Krom­bach an­zu­mel­den, steht die­ses An­ge­bot der Ge­mein­de auf der Kip­pe: Wie Bür­ger­meis­ter Pe­ter Seitz (UB) am Di­ens­ta­g­a­bend im Ge­mein­de­rat be­rich­te­te, sei­en bis­lang nur sie­ben von ins­ge­s­amt 78 Grund­schü­le­rin­nen und -schü­l­ern aus Krom­bach an­ge­mel­det wor­den.

Angeschrieben worden seien alle Eltern - wegen der wenigen Rückläufer auch die in Blankenbach und Sommerkahl. Doch auch aus diesen Gemeinden seien die Anmeldungen mit nur jeweils zwei Kindern verschwindend gering. Da somit nur insgesamt elf Kinder im nächsten Schuljahr 2023/24 die Ferienbetreuung nutzen würden, müsste die Gemeinde rund 9400 Euro Defizit ausgleichen.

Bei zwei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat, noch einmal zwei Wochen auf weitere Anmeldungen zu warten: »Vielleicht tut sich ja noch was«, hoffte Seitz. Dieser Fristverlängerung müsse allerdings die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi), die auch für die Mittagsbetreuung zuständig sei, zustimmen. »Ansonsten war es das«, so der Rathauschef.

Die Entscheidung fiel allen sichtlich schwer: »Wir würden das gerne anbieten, um Eltern, die beide berufstätig sind und hier keine Oma und keinen Opa haben, zu unterstützen«, sagte der Rathauschef. Letztendlich sei das aber auch »eine Frage des Geldes«.

Daniel Urban (UB) bestätigte: »Die Gemeinde kann nicht jeden individuellen Fall lösen.« Parteikollege Volker Gilmer (UB) sah das ähnlich: »Das steht in keinem Verhältnis.« Horst Hug (CSU) äußerte die Hoffnung, dass die Nachfrage steigen könnte, wenn das geplante Neubaugebiet realisiert werde. Und Urban kam schließlich noch auf die Idee, »irgendwie« die Unternehmen einzubeziehen.

Als Ursachen für die geringe Nachfrage nannte die Jugendbeauftragte Denise Pohl (UB), dass es in einigen Familien Großeltern gebe oder ein Elternteil im Homeoffice arbeiten könne. Anderen Eltern seien die Gebühren zu hoch und sie würden daher in günstigere Gemeinden ausweichen. Dieses Argument verwunderte jedoch einige Ratsmitglieder, da die Ferienbetreuung nur 13 Euro pro Tag koste und die Kinder immerhin täglich von 7.30 bis 16 Uhr betreut würden. Bei vier Buchungswochen wären das insgesamt 260 Euro. Daher kam noch der Vorschlag, die insgesamt angebotene Anzahl an Ferienwochen zu reduzieren: »Vielleicht wird das Angebot dann attraktiver«, sagte unter anderem Torsten Fleckenstein (UB).

Marion Stahl