Main Echo: »Jetzt haben wir eine schwere Kost zu ver­dauen«

Geschrieben am 27.05.2023


Gemeinderat: Kosten für geplante Kindergartenerweiterung in Krombach könnten auf fast fünf Millionen Euro steigen

Mit ei­ner Hi­obs­bot­schaft be­züg­lich der drin­gend not­wen­di­gen Er­wei­te­rung des Krom­ba­cher Kin­der­gar­tens über­rasch­te das Ar­chi­tek­tur­büro Seitz den Ge­mein­de­rat in des­sen jüngs­ter Sit­zung: Nach ein­ge­hen­der Prü­fung hat sich er­ge­ben, dass die vor­han­de­nen Fun­da­men­te die ge­plan­te Auf­sto­ckung nicht tra­gen wer­den. Die Fol­gen: Auf­grund der da­durch not­wen­di­gen Maß­nah­men - dar­un­ter so­gar Ab­riss und Neu­bau des hin­te­ren, von der Stra­ße nicht sicht­ba­ren Ge­bäu­de­teils - könn­ten die Kos­ten auf 4,9 Mil­lio­nen Eu­ro stei­gen.

Das wäre nicht nur doppelt so viel wie die anfänglich auf 2,5 Millionen Euro geschätzten Kosten, sondern auch deutlich höher als die letzte Kostenschätzung, die bei 3,5 Millionen Euro lag (siehe »Hintergrund«). Hinzu komme, dass nicht für alle in diesem Zusammenhang notwendigen Bauarbeiten Fördermittel zu erwarten seien.

»Ist das noch wirtschaftlich«, warf Horst Hug (CSU) als erster die Frage in den Ring, die wieder die Möglichkeit für einen Neubau »auf der grünen Wiese« in den Blickpunkt rückte. Das Gremium war sich schließlich einig, dass zum Vergleich die für einen Neubau anfallenden Kosten und Zuschüsse ermittelt und mögliche Standorte geprüft werden sollen: »Wir werden alles neutral betrachten und dann entscheiden«, sagte Bürgermeister Peter Seitz (UB). Mit dem Nachsatz sprach er allen aus der Seele: »Jetzt haben wir erst einmal eine schwere Kost zu verdauen.«

Ergeben würden sich die gut fünf Millionen Euro aufgrund der unterschiedlichen Vorgehensweisen, die von Stefan und Sophie Seitz vom Architekturbüro zur Abhilfe an den einzelnen Gebäuden vorgeschlagen wurden. Dazu führten aus, dass sich bei Sichtung der Statikunterlagen ein »knapp dimensioniertes«, lediglich auf den damaligen Bestand bezogenes Fundament ergeben habe. Bodenproben an vier Stellen in »unmittelbarer Nähe« der Gebäude hätten ergeben, dass vor Jahrzehnten sogar »noch sparsamer« gebaut worden sei und die vorhandenen Fundamente somit »keine zusätzlichen Lasten tragen« könnten.

Um eine Erweiterung doch noch realisieren zu können, sollten nach Angaben der Architekten die Fundamente im vorderen Bestandsgebäude verstärkt werden. Dann könnte zumindest in einer kleineren Dimension aufgestockt werden. Beim hinteren Gebäude komme dagegen nur ein Abriss mit anschließendem Neubau infrage. Dafür müsste zuerst eine Trennwand errichtet werden, um das vordere Gebäude abzuschließen. Diese Trennwand könnte zwar in den Ferien gebaut werden. Die restlichen Maßnahmen, inklusive Sanierungen am Bestand, würden aber während des laufenden Betriebs erfolgen. Die Kinder müssten deshalb, je nach Baufortschritt, einige Male umziehen.

Die neuen Erkenntnisse hätten auch Auswirkungen auf die möglichen Bauzeiten: Die Genehmigungsplanung könnte bis Ende des Sommers stehen, sodass möglicherweise noch vor Ende des Jahres die Bau- und Förderanträge eingereicht werden könnten. Baubeginn könnte dann im Sommer 2024 sein, sodass mit der Fertigstellung der Maßnahmen etwa zum Ende des Frühjahrs 2026 gerechnet werden könnte.

Marion Stahl