Main Echo: »Moderne Sirenen, größere Kanäle, Strom­aggregat?«

Geschrieben am 11.08.2021


Hochwasserschutz: Krombacher Bürgermeister informiert über Vorbereitungen für möglichen Katastrophenfall

Für Krom­bach war be­reits das Hoch­was­ser, das am 4. Mai 2017 vie­le Ge­mein­den im Kahl­grund mit hef­ti­ger Wucht traf, der Aus­lö­ser für Maß­nah­men zum Hoch­was­ser­schutz.

Im Gespräch mit unserem Medienhaus erklärte Bürgermeister Peter Seitz (UB), dass seit damals der gesamte Ortsbereich untersucht worden sei und dabei Problemstellen erfasst wurden. Einige Schutzmaßnahmen seien bereits erfolgt, weitere sollen folgen.

Außerdem sei die Gemeinde beim Programm »boden:ständig« dabei. Dessen Ziel sei es, Landwirte zu unterstützen, damit die Wasserspeicherfähigkeit der Böden mittel- bis langfristig deutlich verbessert werden kann.

Im Oktober soll bei einer Infoveranstaltung alles rund ums Thema Hochwasser beleuchtet werden.

Die aktuelle Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sei für ihn jedoch der Anlass gewesen, den Gemeinderat schon jetzt über den aktuellen Stand zu informieren und an die Bürger zu appellieren, sich um einen umfassenden Versicherungsschutz, inklusive Elementarschäden, zu kümmern.

Zudem habe der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, mit den derzeit möglichen Zuschüssen die vorhandenen Sirenen auf den Dächern der Feuerwehr und des Rathauses sowie die Mastsirene am Millenniumsplatz auf den neuesten Stand zu bringen. Neu dazu kommen sollen eine Mastsirene in der Frankenstraße und eine Dachsirene in der Holzgasse. Und es sei beschlossen worden, dass die Krombachhalle für den Katastrophenfall vorbereitet werden soll. Damit sie als Notunterkunft genutzt werden kann, soll unter anderem ein Stromaggregat angeschafft werden.

Zum Thema Hochwasserschutz habe er berichtet, dass zur Bestandserfassung der Situation in Krombach unter anderem das Gelände modelliert und die Gewässer vermessen worden seien, so Seitz weiter. Mittels hydraulischer Berechnungen sei zudem die Kapazität des Kanalnetzes erfasst worden. Diese Arbeiten seien Ende vergangenen Jahres abgeschlossen worden, so dass nun verschiedene Szenarien simuliert werden könnten. So könnte beispielsweise festgestellt werden, welche Auswirkungen ein Regenereignis haben würde, das statistisch gesehen alle 100 oder sogar 1000 Jahre vorkomme. Es sei aber auch möglich, die Auswirkungen eines intensiven, lokal begrenzten Starkregens - wie jener in den beiden massiv betroffenen Bundesländern - zu simulieren.

In Zusammenarbeit mit Experten und Fachbehörden sollen die Problemstellen entschärft werden. Einige Maßnahmen seien bereits erfolgt, wie etwa die Vergrößerung von Abwasserkanälen in der Borngasse und im Grenzweg. Technische Schutzmaßnahmen wie diese, die insbesondere bei Straßensanierungen möglich seien, seien jedoch »eine Aufgabe für die nächsten Jahrzehnte«, wie Seitz es formulierte.

Etwas einfacher sei dagegen beispielsweise das Anlegen von natürlichen Retentionsflächen als Puffer bei Hochwasser. Voraussichtlich schon im nächsten Jahr soll eine solche Fläche in der Verlängerung der Oberschurer Straße entstehen.

mst