Ausgangsbeschränkungen in Bayern

Geschrieben am 20.03.2020

In manchen Orten in Bayern darf man bereits nur unter Auflagen das Haus verlassen - nun werden die Maßnahmen auf ganz Bayern ausgeweitet.

Ab 0 Uhr in der Nacht zu Samstag gelten in ganz Bayern wegen des Coronavirus Ausgangsbeschränkungen. Das hat die Bayerische Staatsregierung einstimmig beschlossen. Die neuen Regeln gelten vorerst für zwei Wochen. "Wir fahren das öffentliche Leben nahezu vollständig herunter", sagte Söder.

Er begründete den Schritt zum einen mit einem massiven Anstieg der Corona-Fallzahlen in Bayern - allein von Donnerstag zu Freitag habe es einen Zuwachs von 35 Prozent gegeben, die Zahl der Toten sei von 10 auf 15 gestiegen. Zum anderen sagte Söder, die Appelle der vergangenen Tage hätten nicht ausreichend gewirkt.

Es gebe trotz der bereits verhängten Maßnahmen nach wie vor noch sehr viele Gruppenbildungen. "Wir können das nicht mehr akzeptieren", sagte der CSU-Chef. Es gehe der Landesregierung aber nicht darum, jetzt alles zuzusperren und einen "Lagerkoller" zu verursachen. "Frische Luft tut gut", sagte Söder. Sport im Freien und Spaziergänge seien erlaubt. Söder mahnte aber, dass dies nur allein oder in der Familie möglich sei. Die Polizei werde dies kontrollieren. Wer gegen die Vorgaben verstoße, müsse mit hohen Bußgeldern rechnen.

Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgerufen habe, zu Hause zu bleiben, seien die Ergebnisse leider nicht so ermutigend. Zwar verhielten sich viele Menschen vorbildlich, aber es gebe auch viele, die den Ernst der Lage noch nicht verstanden hätten. Es gebe immer noch Corona-Partys, junge Menschen, die ältere aus Spaß anhusteten, Grüppchenbildung an der frischen Luft. "Unser oberstes Gebot ist, die Menschen zu schützen", sagte Söder, "teilweise auch vor sich selbst." Es dürfe keine Menschenansammlungen mehr geben.

Mit der Entscheidung steht Bayern bislang allein da. Es sei keine Zeit mehr für langwierige Abstimmungsprozesse und halbherziges Handeln, sagte Söder. Er behielt sich vor, weitergehende Maßnahmen zu verhängen.

Söder konkretisierte die Ausgangsbeschränkungen (die detaillierte Ausführung finden Sie hier):

  • Es ist weiter erlaubt, zur Arbeit zu gehen, insofern dies notwendig sei und nicht von zu Hause aus gemacht werden könne.
  • Auch Restaurants und Gaststätten sollen schließen. Zunächst für die kommenden 14 Tage wird es laut Söder nur noch "to go, Drive-in und Lieferungen" geben.
  • Friseure und Baumärkte dürfen nicht mehr öffnen.
  • Die medizinische Versorgung der Bürger sei weiterhin gesichert, dennoch gebe es Einschränkungen.
  • Nur im Palliativfall sei der Besuch im Pflegeheim und Krankenhaus erlaubt.
  • Bei Geburten sei der Besuch im Krankenhaus ebenso gestattet.

Gemeinde Krombach 

Aufgrund der neuen Allgmeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums hat die Gemeinde zusätzliche Maßnahmen getroffen:

  • Der Recyclinghof bleibt bis auf Weiteres geschlossen
  • Die Sprechstunden des Bürgermeisters entfallen (Bürgermeister Seitz ist jedoch telefonisch unter 06024/1623 und per Mail erreichbar).
  • Zur Unterstützung von hilfsbedürftigen Personen in Quarantäne und Risikogruppen wurde ein Corona-Helferkreis koordiniert