Die Übernahme des Friedhofs durch die Gemeinde, die Gründe für die Erschließung des Neubaugebiets "Ochsengrund" und die Erweiterung des Kindergartens standen bei der Krombacher Bürgerversammlung am Donnerstagabend in der Krombachhalle im Mittelpunkt. Einigen der rund 60 Besucher brannte außerdem die Zukunft des Feuerwehrhauses auf den Nägeln.
"Passiert da mal was", formulierte einer der Feuerwehraktiven die bislang noch offene Frage, ob zur Erfüllung der aktuell geltenden Anforderungen ein Anbau ans Bestandsgebäude oder ein Neubau an einem anderen Standort errichtet werden soll. Laut Bürgermeister Peter Seitz (UB) ist dieses Thema zweifelsfrei wichtig, insbesondere weil die örtliche Wehr derzeit einen guten Zuwachs verzeichnen könne. Unter anderem wegen der finanziellen Situation (siehe "Im Überblick") habe jedoch momentan die Erweiterung des Kindergartens oberste Priorität. Noch dazu sei die mittlerweile deutlich reduzierte Planung für den Anbau an die bestehende Kinderkrippe fertig, so dass mit dem Baubeginn Mitte kommenden Jahres gerechnet werden könnte. Die geschätzten Kosten bezifferte Seitz auf 1,4 Millionen Euro.
Danach informierte der Rathauschef, dass schon vor einiger Zeit der Friedhofsplaner Thomas Struchholz bezüglich einer möglichen Sanierung des Gottesackers eingeschaltet worden sei. Nun werde wohl die Gemeinde einen Teil des Friedhofs von der Kirche übernehmen. Auf Nachfrage einer Zuhörerin erklärte er, dass es dafür keinen Stichtag gebe und auch die genauen Flächengrenzen noch festgelegt werden müssten. Es werde aber vor allem um den oberen, barrierefrei zugänglichen Friedhofsteil gehen. Weiter führte er aus, dass die Kirche wohl bereit wäre, den Friedhof für einen symbolischen Betrag zu übergeben. Die notwendige Sanierung sei indes "ein teures Projekt, für das Zeit gebraucht" werde.
Einer der Gründe dafür sei der lehmhaltige Boden, in dem die Leichen so schwer verwesen, dass die Ruhefristen eigentlich auf 50 Jahre festgelegt werden müssten. Noch dazu handele es sich um eine Hangfläche, so dass alles nach unten geschoben werde.
Ferner berichtete Seitz, dass der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die zuletzt 2008 geänderten Friedhofsgebühren angepasst habe. Demnach steigen die Kosten mit Wirkung zum 1. Januar 2026 beispielsweise für ein Reihengrab von 400 auf 800 Euro, für ein Familiengrab von 600 auf 1200 Euro und für ein Urnengrab von 500 auf 700 Euro. Über weitere Details rund ums Thema Friedhof soll in einer eigenen Bürgerversammlung im kommenden Frühjahr informiert werden.
Die Erschließung des Neubaugebiets "Ochsengrund" soll bis voraussichtlich Ende 2026 fertig sein: "Bauwillige können dann 2027 beginnen", so Seitz weiter. Es gebe mehrere Gründe dafür, dass sich die Gemeinde dazu entschlossen habe, erstmals nach rund 30 Jahren wieder ein Baugebiet auszuweisen. Zum einen, weil die Nachfrage von jungen Familien nach Baugrundstücken sehr hoch gewesen sei, während die Eigentümer von freien Baulücken "fast nie" hätten verkaufen wollen. Das Neubaugebiet soll es Krombacher Familien ermöglichen, trotzdem bleiben zu können.
Daher habe der Gemeinderat für den Erwerb der insgesamt 30 Bauplätze, die zwischen 320 und 650 Quadratmeter groß seien, Richtlinien festgelegt. Zu den Bewertungskriterien gehöre unter anderem, ob der Bauwerber aus Krombach stamme und hier eventuell sogar ehramtlich engagiert sei.
Die bisherigen Interessenten sollen in den nächsten Tagen angeschrieben werden; Bewerbungen könnten bis Ende März 2026 abgegeben werden. Hinzu komme, dass durch den Zuzug junger Familien der Geburtenrückgang zumindest teilweise aufgefangen und die Einwohnerzahlen stabil gehalten werden könnten.
Im Überblick: Weitere Themen aus der Krombacher Bürgerversammlung
Finanzen: "Wir haben noch Luft", fasste Bürgermeister Peter Seitz (UB) die gemeindlichen Finanzen zusammen. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrage aktuell 48 Euro, während die vergleichbarer bayerischer Gemeinden bei 740 Euro liege. Eine Ursache dafür sei die positive Entwicklung der Gewerbesteuer, die unter anderem auf eine funktionierende Glasfaserversorgung zurückzuführen sei.
Innerörtlicher Fuß- und Radweg: Auf Nachfrage von Zuhörern erklärte Seitz, dass die Planung für den Bau eines schon seit längerer Zeit gewünschten, innerörtlichen Fuß- und Radwegs fertig sei. Zur Realisierung fehle jedoch momentan das Geld.
Sturzflut-Risikomanagement: In der jüngsten Sitzung wurde laut Rathauschef beschlossen, dass ein Sturzflut-Risikomanagement erstellt werden soll. Dabei handele es sich um eine Karte, die alle Bereiche aufzeige, die bei Starkregen hochwassergefährdet sein könnten. Sobald Ergebnisse vorliegen, sollen die Bürger informiert werden; auch über Maßnahmen, die sie selbst für den Schutz ihrer Gebäude leisten könnten.
Parkplatzmarkierungen: Ein Zuhörer schlug vor, die Fläche an der Krombachhalle so zu markieren, dass nicht nur die Stellplätze, sondern auch ein Fahrweg deutlich zu erkennen wären.
Einwohnerstatistik: Laut Seitz waren am 1. Dezember in Krombach 2132 Einwohner (Vorjahr 2222) gemeldet. Bis zum gleichen Stichtag wurden acht (zwölf) Geburten und 22 (29) Sterbefälle gezählt. Ferner seien 1068 (1113) Einwohner römisch-katholisch und 166 (165) Einwohner evangelisch gewesen. Der Anteil ausländischer Mitbürger liege bei 6,62 Prozent (sieben Prozent). Die meisten seien aus Polen, Rumänien und Syrien sowie aus der Türkei.
mst