Main Echo: »Neues Bau­ge­biet für Krom­bach«

Geschrieben am 01.07.2021


Ortsentwicklung: Im »Ochsengrund« soll es 33 Bauplätze geben - Drei Gegenstimmen im Gremium

Die Ge­mein­de Krom­bach will auf die laut Bür­ger­meis­ter Pe­ter Seitz (UB) gro­ße Nach­fra­ge nach Bau­grund­stü­cken mit 33 Bau­plät­zen im Neu­bau­ge­biet »Och­sen­grund - 1. Er­wei­te­rung« rea­gie­ren. Der Ge­mein­de­rat brach­te in sei­ner jüngs­ten Sit­zung die da­für not­wen­di­gen Ver­fah­ren mit je­weils drei Ge­gen­stim­men auf den Weg.

Entstehen soll das Neubaugebiet auf einer rund 2,4 Hektar großen freien Fläche in den Bereichen Kitzenbachstraße und Wäldchesweg. Geplant ist laut Seitz eine Erschließungsstraße mit jeweils einer Wendemöglichkeit am Straßenende. Die Zufahrt soll auf Höhe des Fasanenwegs möglich sein.

Die groben Züge der Planung seien zwar bereits mit den Behörden besprochen worden, weil die Naturschutzgebiete und die Topografie der Gemarkung berücksichtigt werden müssten. Im Laufe des Aufstellungsverfahrens würden die Behörden jedoch ebenso wie die Bürger ihre offiziellen Stellungnahmen abgeben, so dass sich die Planung noch ändern könne.

Wolfgang Holgersson (CSU), erhob als einer der drei Gegner massive Vorwürfe. Es seien wichtigere Pflichtaufgaben, wie die Erweiterung des Feuerwehrhauses, vorzuziehen: »Es ist im Moment höchst fahrlässig, viel Geld in ein Prestigeprojekt zu stecken«, sagte er.

40 Anfragen

Seitz hielt dagegen, dass mittlerweile 40 Anfragen nach Baugrundstücken vorlägen. Dabei handele es sich vorwiegend um Personen, die aus Krombach stammten oder einen engen Bezug zur Gemeinde hätten. Davon würden am Ende sicher nicht alle in Krombach bauen. »Ich sehe aber trotzdem keine Gefahr, dass wir die 33 Bauplätze nicht verkaufen werden«, sagte er.

Somit sei die Refinanzierung der Ausgaben, die die Gemeinde in Vorleistung für die Erschließung des Neubaugebiets erbringen müsse, gesichert. Unter den Interessenten seien zudem viele junge Familien. »Es wäre sträflich, zu sagen, wir tun nichts«, betonte der Rathauschef, dass ansonsten die Gemeinde überaltern könnte.

Die Gemeinde habe seit 1969 sieben Baugebiete ausgewiesen. Die vier größten mit bis zu 74 Bauplätzen seien in den 1970er-Jahren entstanden. Erst das Baugebiet »Breitfeld«, das bislang letzte, sei 1991 mit 60 Bauplätzen wieder etwas größer gewesen. Innerhalb des Ortes gäbe es noch viele freie Grundstücke. Allerdings befänden die sich alle in Privateigentum: »Die Gemeinde hat keine Grundstücke mehr«, betonte der Rathauschef als Antwort auf den Vorwurf von Holgersson, die Gemeinde widerspreche mit dem Neubaugebiet ihrem eigenen Beschluss für das Projekt der Regierung »Innen vor Außen«.

Laut Seitz wird regelmäßig versucht, die Eigentümer zum Verkauf ihrer Grundstücke zu bewegen. Dann seien aber meist nur sehr wenige bereit dazu und die Gemeinde komme trotzdem nicht zum Zug, wenn die Preisforderungen nicht passen. Deshalb habe sich der Gemeinderat in nichtöffentlichen Beratungen für ein Neubaugebiet entschieden. Der ausgewählte und jetzt vorgestellte Bereich habe sich nach eingehenden Prüfungen von Potenzialflächen ergeben.

Arbeiten vergeben

Um das Neubaugebiet auf den Weg zu bringen, wurde zunächst der Flächennutzungsplan (F-Plan) so geändert, dass im fraglichen Bereich ein allgemeines Wohngebiet entstehen kann. Im Gegenzug verzichtete die Gemeinde auf eine Fläche bei der Holzgasse, die als Bauerwartungsland eingetragen war. Danach wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans (B-Plan) beschlossen.

Und es wurden die Arbeiten an zwei Aschaffenburger Planer vergeben: Das Bauatelier Richter/Schäffner soll zuständig sein für die Änderung des F-Plans und die Aufstellung des B-Plans. Den zum B-Plan gehörenden Grünordnungsplan übernehmen die Landschaftsarchitekten Trölenberg und Vogt.