Main Echo: »Krombach braucht mehr Kinder­betreuungs-Plätze«

Geschrieben am 29.10.2021


Soziales: Kindergartengruppe in Alte Schule ausgelagert - Bestandsgebäude erweitern oder neu bauen?

Wie in an­de­ren Ge­mein­den rei­chen auch in Krom­bach die vor­han­de­nen Krip­pen­plät­ze nicht aus. Die Ge­mein­de fährt da­her mo­men­tan mehr­g­lei­sig.

Zum einen wurde eine Regelgruppe aus dem Kindergarten ausgelagert. Sie zog um in die Räume im Obergeschoss der Alten Schule, die dafür eigens saniert wurden. Außerdem wurde eine Stahltreppe als zweiter Fluchtweg an der Außenseite der Alten Schule angebaut.

Zum anderen wird die Erweiterung des bestehenden Kindergartengebäudes geplant. Als Alternative ist gleichzeitig ein Neubau in der Nähe der Grundschule im Gespräch, denn das Kindergartengebäude gehört der Kirche.

Da der Kindergarten zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehört, war sich der Gemeinderat schon im vergangenen Jahr einig, dass das Kindergartengebäude im Falle einer Erweiterung der Gemeinde gehören sollte. Die Kirche sollte dafür das Eigentum an die Gemeinde übertragen, aber weiterhin als Träger der Einrichtung fungieren.

Die entsprechenden Gespräche mit der Diözese Würzburg sind nach Angaben von Bürgermeister Peter Seitz (UB) am Dienstagabend bis heute nicht in trockenen Tüchern. Er informierte das Gremium, das erstmals seit der Corona-Pandemie wieder im Sitzungssaal im Rathaus tagte, dass er Pfarrer Andreas Hartung eingeschaltet habe, um dadurch womöglich einen schnelleren Gesprächstermin mit den Kirchenverantwortlichen zu erreichen. Es sei klar, dass die Plätze gebraucht werden. »Aber die Gemeinde steckt keine 2,5 Millionen Euro in ein Gebäude, das ihr nicht gehört«, so Seitz. Auf diese Summe schätze das Architekturbüro Seitz aus Aschaffenburg, das den von der Gemeinde initiierten Architektenwettbewerb gewonnen habe, die Erweiterung des Bestandsgebäudes. Diese Kosten könnten sogar noch steigen, weil die Ergebnisse der Statikberechnungen und der Prüfung der Heizungsanlage noch ausstünden.

Die mit der Kindergartenleitung abgestimmte, aktuelle Planung sieht laut Seitz unter anderem das Aufstocken des Anbaus am Hauptgebäude sowie eine Erweiterung dieses Gebäudetrakts nach hinten vor. Zudem soll das daran anschließende, einstöckige Krippengebäude, das 2014 seiner Bestimmung übergeben wurde, einen Anbau erhalten. Diese Arbeiten wären im laufenden Betrieb möglich. Derzeit werde das Raumprogramm, von dem die Höhe der Förderung abhängt, geprüft.

Ein Neubau für drei Gruppen könnte laut Rathauschef unabhängig von der Entscheidung der Kirche realisiert werden und wäre mit 2,7 Millionen Euro nur geringfügig teurer. Deshalb sollen nun bis zum Jahresende die offenen Fragen bezüglich des bestehenden Kindergartengebäudes im Kirchweg mit der Diözese geklärt werden. Ziel der Gemeinde sei in jedem Fall die Fertigstellung entweder des erweiterten Bestandsgebäudes oder eines Neubaus im Jahr 2023.

mst