Main Echo: »660 wichtige Meter zwischen Blankenbach und Krombach«

Geschrieben am 08.10.2021


Radwege-Test

Nur ein kurzes Stück Fuß- und Radweg - für die Krombacher aber offenbar ein Segen.

Seit Dezember ist die neu gemachte Straße zwischen Blankenbach und Krombach freigegeben. Mit ihr wurde auch der etwa 660 Meter lange parallel verlaufende neue Radweg seiner Bestimmung übergeben. Er ist wichtig für die Krombacher, so Bürgermeister Peter Seitz (UB).

Die Kreisstraße AB 12 zwischen Krom- und Blankenbach wurde auf sieben Meter verbreitert. Baubeginn war im Juli 2019, Autos rollen wieder seit Dezember 2020. Vollsperrung und Umleitungen sind passé. Seit 2008 hatten sich Blanken- und Krombach um den Ausbau bemüht. Größter Brocken bei diesem Bauprojekt: Neubau der Krombachbrücke, der ein Großteil der Gesamtkosten von 3,3 Millionen Euro geschluckt hat (50 Prozent trug der Freistaat, 50 Prozent der Kreis Aschaffenburg).

Lange überfällig

Aber jetzt zum Radweg, der - im Gegensatz zur Straße - keinen Vorgänger hat. Der neue Weg wird nicht nur von Radfahrern genutzt, sondern auch von Spaziergängern und der Krombacher Jugend, von Schülern, die mit dem Zug von auswärts nach Blankenbach fahren und von dort nach Hause laufen. Das hat jetzt Krombachs Bürgermeister Seitz bekräftigt. Jahrzehntelang seien sie auf der Straße nach Hause gelaufen. Auch im Dunkeln. Gefährlich.

Das ist jetzt Geschichte. Der Fuß- und Radweg ist schmuck, sicher und breit. Von Blankenbach nach Krombach radelnd, ist er leicht abschüssig, aber absolut problemlos zu befahren. Zur Straße hin (rechts) sichert eine Leitplanke die Rad- und Fußweg-Nutzer; auf der anderen Seite wurde ein Geländer montiert.

Lampen schmücken die asphaltierte Strecke. Die müssen um 23 Uhr abgeschaltet werden, damit lichtempfindliche Nachttiere nicht gestört werden. Der Weg fügt sich ein in die Kahlgrundlandschaft. Auf Blankenbacher Seite liegen Heuballen auf den Wiesen, Streuobstbäumchen wurden gesetzt. Auf der Krombacher Seite wurden am Ende des Weges Bäume gepflanzt. Der Krombach fließt entlang, quert die Kreisstraße unter der neuen Brücke.

Beim Bau von Straße, Brücke sowie Geh- und Radweg waren natur- und artenschutzrechtliche Vorgaben zu beachten, so Bürgermeister Seitz. Deshalb seien landschaftspflegerische Arbeiten wichtig. Und siehe da: Bei der Fahrt über die neue Strecke sind Landschaftspfleger im Einsatz - Grünarbeiten erledigen. Ein Mann schnappt sich zum Schluss den Laubbläser und befreit den neuen Radweg von Grünem.

Am Wegrand wurde vor Kurzem ein alter Bildstock aus dem Jahr 1733 aufgestellt. Zwei Bänke laden dort zum Verweilen. Wichtig: An beiden Enden des Radwegs - an den Orts-Ein-und-Ausfahrten - wurden Mittelinseln angelegt. Das ist alles übersichtlich: Radler und Fußgänger können hier sicher die Kreisstraße queren.

Und was ist, wenn man in Krombach angekommen ist und weiter radeln will? Dann bleibt einem nur die Durchfahrtsstraße. Einen Radweg sucht man hier vergebens.

Das soll sich ändern. Im Zuge der Dorferneuerung - die Federführung hat das Amt für ländliche Entwicklung - haben die Krombacher dem Radweg-Bau 2017 Priorität eingeräumt, so Rathaus-Chef Seitz. Natur-, (Hoch)wasserschutz: Die entsprechenden Behörden seien eingeschaltet. Derzeit würden die »artenschutzrechtlichen Belange geprüft«. Der Bürgermeister rechnet bis Jahresende mit einem Ergebnis.

Am Krombach entlang

Der Radweg soll am Krombach entlang komplett durch die Gemeinde führen, teilt Seitz mit. Am Ortsende in Richtung Geiselbach soll er bis zum Kreisel fortgesetzt werden. Das sei Sache des Landkreises. Wenn das alles Realität ist, können Radler von Blanken- durch Krom- bis Geiselbach fahren. Seitz hofft, dass der Radweg in seiner Gemeinde in den nächsten zwei, drei Jahren gebaut wird.

Ein Tipp für Radler in der aktuellen Situation: Wer die Ortsdurchfahrt passiert hat, möge den Anstieg in Richtung Geiselbach hochstrampeln, dann rechts auf den Krombacher Panoramaweg abbiegen und die herrliche Aussicht genießen.

MATTHIAS SCHWIND