Main Echo: »Brand­schutz am Kin­der­gar­ten: Es geht voran«

Geschrieben am 11.10.2020


Betreuung: Gemeinde Krombach übernimmt 80 Prozent der Kosten - Kritik am Verhalten des Bistums

Die Ge­mein­de Krom­bach will 80 Pro­zent der Kos­ten über­neh­men, die für die Ver­bes­se­rung des Brand­schut­zes am Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Es han­delt sich da­bei um rund 22 000 Eu­ro. Die rest­li­chen 20 Pro­zent, rund 5500 Eu­ro, trägt die ka­tho­li­sche Kir­chen­s­tif­tung.

Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat am Dienstagabend. Mit drei Gegenstimmen, weil das Bistum auf der niedrigen Baukostensumme besteht. Diese beinhaltet nach Angaben von Bürgermeister Peter Seitz (UB) die Beseitigung des Klettergerüsts im Treppenhaus. »Das Klettergerüst ist so beliebt bei den Kindern und ein wichtiger Teil des Tagesablaufs«, wandte Christine Hepp (SPD) ein. Das Treppenhaus ist laut Seitz aber der Hauptfluchtweg, und das Klettergerüst sei bei den Brandschutzprüfungen als »nicht in allen Teilen unbedenklich« eingestuft worden. Wenn es stehen bleiben sollte, müsste ein komplett neues Brandschutzkonzept erstellt werden. Der Architekt habe laut Seitz dafür die Kosten zum Vergleich ermittelt. Die anteiligen Kosten würden dann auf rund 26 000 Euro für die Gemeinde und rund 6500 Euro für die Kirche steigen.

Mängel aufgelistet

Seitz erinnerte daran, dass die regelmäßige Feuerbeschau von öffentlichen Gebäuden gemäß Vorgaben des Landesfeuerwehrverbands Bayern zu den gemeindlichen Pflichten gehöre. Architekt Kaupp habe die Mängel aufgelistet, die bei dieser Feuerbeschau und einer sich anschließenden Feuerbeschau durch das Landratsamt im Altbau festgestellt worden seien. Demnach sind unter anderem die Brüstungshöhen von Fenstern so hoch, dass sie nicht als zweiter Rettungsweg genutzt werden können. Beispielsweise müssen die Fenster, die im Turn- und Schlafraum sowie im Gruppenraum 3 als Notausstiege gekennzeichnet sind, zu Fenstertüren umgebaut werden.

Bemängelt worden seien außerdem Umnutzungen von Räumen. Die Hausaufgabenbetreuung, die im Raumprogramm nicht vorgesehen sei, habe vom Dachgeschoss in den Personalraum im Erdgeschoss verlegt werden müssen. Dass der Putzmittelraum zum Meditationsraum umfunktioniert worden sei, müsse rückgängig gemacht werden, weil der Raum unbelichtet und viel zu klein sei. Ebenfalls nicht für den Aufenthalt geeignet seien die Räume im Dachgeschoss, weil dort kein geeigneter zweiter Rettungsweg vorhanden sei.

Die »gröbsten Dinge« wurden laut Rathauschef bereits erledigt; beim Rest dränge das Bistum auf Vollzug. Die nächsten Schritte seien die Bewilligung des kirchlichen Anteils durch das Bistum, das danach einen offiziellen Zuschussantrag an die Gemeinde stellen müsse. Daniel Urban (UB) ließ sich die abschließende Anmerkung nicht nehmen, dass es »ein Unding« sei, wie die Kirche sich momentan gegenüber der Gemeinde verhalte.

Zur Erinnerung: Die Feuerbeschau fand im Oktober vergangenen Jahres statt. In den folgenden Ratssitzungen wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse dem Bistum gemeldet worden seien und dem Bistum bekannt sei, dass die Kapazität des Kindergartens voll ausgeschöpft sei. Nachdem das Bistum lange Zeit nicht reagiert hatte, stieß die Gemeinde die Prüfung einer Betriebsübernahme des Kindergartens unter kirchlicher Trägerschaft an. In diesem Zusammenhang wird laut Seitz derzeit der Verkehrswert des Gebäudes ermittelt.

mst