Gemeinderat: Stellvertretender Kommandant berichtet - Planer soll mögliche Sanierung und Erweiterung prüfen
Das Gerätehaus der Feuerwehr Krombach platzt aus allen Nähten und entspricht auch baulich in vielerlei Hinsicht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Unter anderem gibt es für die Frauen keine separaten Umkleiden und Duschen und das Gebäude hat Risse.
Einen Überblick über die Mängel gab der stellvertretende Kommandant Fabian Westphal am Dienstag im Gemeinderat.
Weil eine mögliche Lösung die umfassende Sanierung und Erweiterung des 1983 erbauten Gebäudes wäre, kam der Gemeinderat, ohne einen Beschluss zu fassen, überein, einen fachkompetenten Planer zu beauftragen.
Damit bei dessen Gebäudeplanung nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern auch Wünsche - wie die Digitalisierung mit Anschaffung eines eigenen Servers - einfließen können, sollen die Aktiven einbezogen werden. Uli Pistner (CSU) regte an, dass dann aber nicht nur die Kosten für eine Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes, sondern auch die Kosten für einen kompletten Neubau ermittelt werden sollten. Daniel Urban (UB) wollte wissen, ob mögliche zukünftige Anforderungen mitberücksichtigt werden könnten. Westphal entgegnete jedoch, dass man immer nur nach dem aktuellen Stand bauen könnte.
Im Detail führte der stellvertretende Feuerwehrkommandant aus, dass das Gerätehaus im Jahr 1996 um eine Waschhalle erweitert worden sei. Sie befinde sich, zusammen mit den beiden Fahrzeughallen und der Werkstatt, im Erdgeschoss. Der Multifunktionsraum im Obergeschoss sei nicht nur wegen der Corona-Pandemie für Schulungen zu klein. Da eigene Räumlichkeiten für die Jugendwehr fehlten, stünde dort auch noch der Tischkicker der Jugendlichen.
Westphals lange Mängelliste wurde angeführt von den Spinden, die in Krombach immer noch in der Fahrzeughalle stehen. Das falle unter Bestandsschutz, denn bei Neubauten sei das nicht mehr erlaubt. Wegen der in Krombach zudem fehlenden Abgasanlage sei die Kleidung der Aktiven somit sämtlichen Abgasen und schädlichen Ausdünstungen nach der Rückkehr von einem Einsatz ausgesetzt. Das Büro von Kommandant Wolfgang Bedel sei in der Werkstatt untergebracht. Auf sensible Daten müsse daher besonders geachtet werden.
Die Damenumkleiden und -duschen seien nicht separat, weil es zur Bauzeit des Gebäudes noch keine weiblichen Aktiven gegeben habe. Aktuell seien sechs Frauen bei der Krombacher Wehr aktiv. Gehofft wird laut Westphal aber auch auf eine Sanierung der aus dem Baujahr des Gebäudes stammenden Herrentoiletten. Ferner sei der Lagerraum für Einsatzmittel zu klein und es fehle ein barrierefreier Alarmweg. Außerdem sollten die Fahrzeugtore erneuert und die Zu- und Abfahrtswege neu konzipiert werden. Sogar das Gebäude selbst habe Risse.
Bürgermeister Peter Seitz (UB) gab dennoch zu bedenken, dass für die Feuerwehr in den vergangenen Jahren »schon viel getan« worden sei und die Gemeinde noch weitere wichtige Aufgaben, darunter die Erweiterung des Kindergartens, erfüllen müsste. »Wir müssen deshalb im Haushalt die richtige Balance finden«, sagte der Rathauschef.
mst